DIE SPEICHERSTADT

Ein historisches Viertel im Hamburger Hafen

Wasserschloss Speicherstadt

Backstein und Geschichte: die Hamburger Speicherstadt

Die Speicherstadt, ein faszinierendes Ensemble aus roten Backsteingebäuden, engen Fleeten und historischen Brücken, ist ein Wahrzeichen Hamburgs und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Einst Dreh- und Angelpunkt des weltweiten Warenhandels, erzählt sie heute Geschichten von Kaufleuten, exotischen Gütern und einer vergangenen Epoche. Tauchen wir ein in die Geschichte dieses einzigartigen Ortes.

Entstehung im 19. Jahrhundert

Im späten 19. Jahrhundert erlebte Hamburg einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Handel florierte, und die Lagerkapazitäten der Stadt reichten nicht mehr aus. Um diesem Problem zu begegnen, wurde zwischen 1883 und 1927 auf einer Inselgruppe in der Elbe ein neuer Lagerhauskomplex errichtet: die Speicherstadt. Dafür mussten allerdings 20.000 Hamburger ihren Lebensraum aufgeben, die vorher auf den Elbinseln Kehrwieder und Wandrahm gelebt hatten. Darunter waren viele Hafenarbeiter, aber auch Kaufleute. Die beeindruckenden Gebäude wurden auf Eichenpfählen errichtet und boten Platz für Waren aus aller Welt, darunter Kaffee, Tee, Gewürze und Teppiche. 1888 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen und die Speicherstadt eingeweiht: von Kaiser Wilhelm II.Insgesamt waren drei Bauabschnitte nötig, bis das Backsteinensemble 1927 fertiggestellt war.

Ein Zentrum des Welthandels

Die Speicherstadt entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Umschlagplatz für den internationalen Handel. Schiffe aus aller Welt brachten ihre Waren in die Lagerhäuser, wo sie geprüft, sortiert und weiterverarbeitet wurden. Kräne hievten schwere Säcke und Kisten, auf den Fleeten herrschte reger Verkehr mit kleinen Barkassen und Lastkähnen, die die Waren transportierten. Der Duft von exotischen Gewürzen lag in der Luft, und die Speicherstadt pulsierte vor Leben.

Speicherstadt Frühling

Niedergang und Wiedergeburt

Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich die Handelswege und die Speicherstadt verlor an Bedeutung. Viele Lagerhäuser standen leer, und der Verfall drohte. Doch in den 1990er Jahren begann man, das historische Viertel zu revitalisieren. Die alten Lagerhäuser wurden restauriert und zu modernen Büros, Wohnungen, Museen und Restaurants umgebaut.

Speicherstadt Radfahren

Die Speicherstadt heute

Heute ist die Speicherstadt ein beliebtes Touristenziel und gehört seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besucher können die historische Atmosphäre genießen, durch die engen Gassen schlendern, die beeindruckende Architektur bewundern oder eine der zahlreichen Attraktionen wie den „Hamburg Dungeon“ oder den Escape-Room „Opolum“ besuchen. Auch das Spicy-Gewürzmuseum ist hier zu finden. Eine Barkassenfahrt durch die Fleete bietet zudem eine einzigartige Perspektive auf die Speicherstadt und ihre imposanten Gebäude.

Die Speicherstadt ist ein lebendiges Denkmal der Hamburger Geschichte und ein faszinierendes Beispiel für die Verwandlung eines historischen Ortes. Sie erinnert an die glorreiche Vergangenheit Hamburgs als Handelsmetropole und ist gleichzeitig ein Symbol für die dynamische Entwicklung der Stadt.

Verbindung / Kontakt

  • Die Roten Doppeldecker
    Haltestelle Nr. 2, Am Kaiserkai
  • HVV
    U-Bahn: U3 Baumwall
  • S-Bahn
    S1, S2, S3 Landungsbrücken
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